
Endzeit in Zapfendorf: Das Biomassekraftwerk soll zum 31. Dezember stillgelegt werden. Quelle: Veolia
BIOMASSE:
Veolia-Kraftwerk: Gemeinde fürchtete „faktische Müllverbrennung“
Holz plus „Ersatzbrennstoffe“: Veolia stellte sich für das Biomasse-Kraftwerk in Zapfendorf einen Brennstoff-Mix vor. Die Gemeinde befürchtete, dass belasteter Abfall verfeuert wird.
Die Wortwahl könnte unterschiedlicher kaum sein. Während man im Entsorgungsunternehmen Veolia von Nahwärmeversorgung sprach,
schwante der Kommune eine „faktische Müllverbrennung“. So oder so, der Fall hat sich erledigt. Das Biomassekraftwerk von Veolia
in Zapfendorf geht Ende des Jahres außer Betrieb. Die Anlage in Oberfranken rechne sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen
nicht mehr, teilte der Betreiber mit.
Veolia wollte das Kraftwerk so umzurüsten, dass neben Strom auch Wärme erzeugt wird. Die Wärme wollte man der Gemeinde verkaufen. „Wir hätten die Kosten für den Umbau und auch die Investitionen für die Infrastruktur der Nahwärmeversorgung übernommen“, so eine Unternehmenssprecherin gegenüber dieser Redaktion. Doch die Kommune winkte ab.
„Der Gemeinderat war sich schnell einig, dass das keine Option ist. Denn dann hätten wir faktisch eine Müllverbrennung vor Ort gehabt“, konterte Bürgermeister Michael Senger (Wählergemeinschaft Sassendorf) im lokalen Online-Nachrichtenportal das von Veolia öffentlich kund getane Unverständnis für das Nein aus Zapfendorf. Es sei um die Frage gegangen, so das Gemeindeoberhaupt, ob der Bebauungsplan so angepasst werden kann, dass auch Gewerbeabfälle und andere einschlägige Materialien verfeuert werden dürfen. In Zapfendorf befürchtete man, dass der Entsorger auch belastete Abfälle verbrennt.
Als Müllverbrennungsanlage bereits genehmigt
Veolia weist das zurück. „Das Ausgangsmaterial für Ersatzbrennstoffe sind Abfälle, die tagtäglich in Privathaushalten oder Betrieben anfallen, wie zum Beispiel Gewerbeabfälle, Restmüll oder Verpackungsabfälle. Es handelt sich dabei also nicht um gefährliche oder belastete Abfälle“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Der Anteil dieser Brennstoffe hätte sich auf circa 50 Prozent belaufen.
Die ausschließliche Verbrennung von Abfällen sei zu keinem Zeitpunkt geplant gewesen. Vielmehr habe man durch die thermische Mitverwertung von Ersatzbrennstoffe, die aufgrund ihrer Materialzusammensetzung oder Beschaffenheit nicht recycelt werden können, „im Gegensatz zur bloßen Müllverbrennung einen weiteren Nutzen in Form von zusätzlicher Energie schaffen“ wollen.
Die Sprecherin verweist auf die gesetzlichen Vorgaben zur Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung. „Das Kraftwerk in Zapfendorf ist aufgrund dieser gesetzlichen Vorgaben bereits als Müllverbrennungsanlage eingestuft und genehmigt und verfügt daher auch über die entsprechende Rauchgasreinigung.“
Das Kraftwerk in Zapfendorf erzeugt laut Betreiber jährlich rund 47 Millionen kWh Strom. Als Brennstoff dient Altholz der Kategorien I bis IV, die Jahresmenge liegt bei 65.000 Tonnen.
Veolia wollte das Kraftwerk so umzurüsten, dass neben Strom auch Wärme erzeugt wird. Die Wärme wollte man der Gemeinde verkaufen. „Wir hätten die Kosten für den Umbau und auch die Investitionen für die Infrastruktur der Nahwärmeversorgung übernommen“, so eine Unternehmenssprecherin gegenüber dieser Redaktion. Doch die Kommune winkte ab.
„Der Gemeinderat war sich schnell einig, dass das keine Option ist. Denn dann hätten wir faktisch eine Müllverbrennung vor Ort gehabt“, konterte Bürgermeister Michael Senger (Wählergemeinschaft Sassendorf) im lokalen Online-Nachrichtenportal das von Veolia öffentlich kund getane Unverständnis für das Nein aus Zapfendorf. Es sei um die Frage gegangen, so das Gemeindeoberhaupt, ob der Bebauungsplan so angepasst werden kann, dass auch Gewerbeabfälle und andere einschlägige Materialien verfeuert werden dürfen. In Zapfendorf befürchtete man, dass der Entsorger auch belastete Abfälle verbrennt.
Als Müllverbrennungsanlage bereits genehmigt
Veolia weist das zurück. „Das Ausgangsmaterial für Ersatzbrennstoffe sind Abfälle, die tagtäglich in Privathaushalten oder Betrieben anfallen, wie zum Beispiel Gewerbeabfälle, Restmüll oder Verpackungsabfälle. Es handelt sich dabei also nicht um gefährliche oder belastete Abfälle“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Der Anteil dieser Brennstoffe hätte sich auf circa 50 Prozent belaufen.
Die ausschließliche Verbrennung von Abfällen sei zu keinem Zeitpunkt geplant gewesen. Vielmehr habe man durch die thermische Mitverwertung von Ersatzbrennstoffe, die aufgrund ihrer Materialzusammensetzung oder Beschaffenheit nicht recycelt werden können, „im Gegensatz zur bloßen Müllverbrennung einen weiteren Nutzen in Form von zusätzlicher Energie schaffen“ wollen.
Die Sprecherin verweist auf die gesetzlichen Vorgaben zur Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung. „Das Kraftwerk in Zapfendorf ist aufgrund dieser gesetzlichen Vorgaben bereits als Müllverbrennungsanlage eingestuft und genehmigt und verfügt daher auch über die entsprechende Rauchgasreinigung.“
Das Kraftwerk in Zapfendorf erzeugt laut Betreiber jährlich rund 47 Millionen kWh Strom. Als Brennstoff dient Altholz der Kategorien I bis IV, die Jahresmenge liegt bei 65.000 Tonnen.
Manfred Fischer
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Freitag, 06.09.2024, 15:18 Uhr
Freitag, 06.09.2024, 15:18 Uhr
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